"Der Himmel ist riesenhaft über uns gewölbt; er scheint sich in die Unendlichkeit zu spannen, wie sonst nur auf hoher See." Carl Zuckmayer (1896-1977), Ehrenbürger von Saas-Fee
Mit Matterhorn und Aletschgletscher besitzt das Wallis zwei der ganz grossen Attraktionen der Schweiz. Im Wallis reihen sich nicht nur die höchsten Gipfel der Schweizer Alpen, die Gesteinsmassen an sich machen den Südkanton zu einem Schwergewicht. Doch auch das Rhonetal weist Extreme auf: Es liegt tiefer als alle anderen Alpenhaupttäler. Vom Rhonegletscher zu einer tiefen Wanne ausgehobelt, von prähistorischen Bergstürzen und moderner Gewässerregulierung geprägt, bildet es den verkehrsreichen Durchgangskorridor, ist Agrarraum, Touristenparadies und Industriestandort in einem.
Flussaufwärts durchs Rhonetal - Extreme Berge, extremes Tal. Das Unterwallis ist alter Kulturraum, wurde von Kelten, Römern, Alemannen und Burgundern besiedelt. Die Alpenpässe tragen die Spuren fremder Heere und Händler, Pilger und Dichter. Und auch die Kirchen sind schroff wie die Berge, wie das Beispiel Sions, der Bischofsstadt, zeigt.
Augen auf fürs Matternhorn. Achtundzwanzig Viertausender ragen um Zermatt in den Himmel, darunter das unverwechselbare Matterhorn, einer der grossen magischen Berge der Welt. Ob entlang den "heiligen Wassern" der historischen Bewässerungskanäle, ob auf schrundigen Gletscherzungen oder alten Saumpfaden - das Oberwallis bietet Top-Alpinisten sommers wie winters Natur pur.
An den Südhängen des Rhonetals reifen Trauben zu köstlicher Süsse, und die Walliser Winzer keltern daraus Weine, die zu der urtümlichen Gebirgslandschaft vollkommen passen. Sie sind eigenwillig, charakterstark und schwer einzuordnen. Gemütlich über alle Berge. Wer mit dem Zug durchs Wallis fährt, vermeidet nicht nur serpentinenreiche Autofahrten, sondern hat noch dazu Zeit und Ruhe, die Landschaft zu geniessen. Einige Strecken im Kanton gehören zu den Schönsten der Schweiz.
Am Schnittpunkt mehrerer Passrouten gelegen (Simplonpass, Grimsel- und Furkapass). Der Lage an der nördlichen Zufahrt zum Simplonpass verdankt das Städtchen seine Bedeutung als Handelsplatz und Verkehrsnotenpunkt. Sehenswert ist das in strengem Barockstil errichtete dreitürmige Stockalperschloss (17. Jh.). Es spiegelt die Macht des Frühkapitalisten Kaspar Jodok von Stockalper, der den Handel über den Simplonpass als Monopolunternehmer beherrschte. Lohnenswert ist auch die Besichtigung des alten Stockalperhauses und der Jesuitenkirche. Besuchen Sie die lebendigste Stadt des Wallis!
Ein Besuch lohnt sich in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt im Stadtteil Glies. Auf der anderen Seite der Rhone liegt Naters. Sehenswert die Pfarrkirche St. Mauritius und das Museum der Schweizergarde in der Festung Naters.
Goethes Urteil war so vernichtend wie ungerecht: "Hier in Sion ist das Wirthshaus abscheulich, und die Stadt hat ein widriges schwarzes Ansehen." Am 8. November 1779 befand sich der Geheime Rat auf der Durchreise; dass er den Tourbillon nicht bestiegen hatte, bereute er noch am selben Abend, als er in Sierre Quartier nahm.
Zwei Seelen hat die Hauptstadt des Wallis. Die Unterwalliser nennen sie Sion, für die Oberwalliser heisst sie Sitten. Zweisprachig reden sie gern aneinander vorbei. Die Walliser Kantonshauptstadt liegt malerisch an Rebhängen und am Fuss von zwei Hügeln, die seit dem Frühmittelalter Basilika und Fluchtburg tragen. Die keltischen Seduner verliehen der Stadt ihren Namen. Um 570 avancierte die Stadt zum Bischofssitz, wurde ein wichtiger Handelsplatz und Mittelpunkt der gesamten Region. Sion errang Wohlstand durch Handel und Weinbau.
Spötter behaupten, noch heute würde Sion so tun, als stünden die Sarazenen vor den Mauern - so gut erhalten ist das mittelalterliche Ensemble aus Burgen und Zinnen. Besonders wehrhaft wirkt die Stadt nachts. Dann sind die Ruinen von Tourbillon und Valère hoch auf ihren Hügeln recht eindrucksvoll beleuchtet. Sehenswert ist auch die Basilique de Valère. Als älteste bespielbare Orgel der Welt gilt die hier eingebaute Schwalbennest-Orgel. Drittes Grossbauwerk im Bunde ist Notre-Dame-du-Glarier in der Stadtmitte.
Einen Besuch wert ist auch das Walliser Reb- und Weinbaumuseum "Zumofenhaus" in Salgesch. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung ist die Fondation Pierre Gianadda in Martigny, die Ausstellungen von weltberühmten Malern oder Epochen zeigt. Das Museum Bernhardinerhunde erzählt Geschichten und Infos rund um die berühmten Lawinensuchhunde.